>>SHE<<

Für die Arbeit an dem Projekt »SHE« wurde der Frage nachgegangen, ob eine friedliche Gesellschaftsform abseits der patriarchalen, hierarchischen Gesellschafts(un)ordnung möglich ist.
Dabei wurde der Fokus auf die vielfältigen Erscheinungsformen der Göttin gerichtet, um sie mit ihrer Botschaft eines friedlichen, lebensbejahenden Weltbilds in die Jetzt-Zeit einzuladen.
Inspiration für die speziell für diese Ausstellung entwickelte Bilderserie boten mythologische Darstellungen der Großen Mutter, diverse prähistorische Artefakte und Ausgrabungsstücke aus dem Alten Europa, die von einer matriarchalen Gesellschaft erzählen.
Von dieser archaischen Formensprache ausgehend wagte sich die Künstlerin an eine Wiederbelebung von Figurinen, Symbolen und Verkörperungen der Großen Mutter.
Eine Verbindung.
Eine Verneigung, eine Ehrerbietung, eine Anrufung.
Eine Besinnung auf die Menschheitsgeschichte vor der Entstehung des Patriarchats.
Eine Einladung.

Die Ausstellung fand in Kooperation und auf Einladung der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik von 7. 8.–7.9.2021 im Pavillon im Volksgarten/Graz statt.

»Die ›Göttin‹ ist keine abstrakte Instanz außerhalb der Welt, sondern der gesamte Kosmos und die Erde selbst.«

Aus Heide Göttner-Abendroth: »Die Göttin und ihr Heros. Die matriarchalen Religionen in Mythen, Märchen, Dichtung.«

PORTFOLIO: SHE_Portfolio_Marina Stiegler_23.09.2021_Print

COME BACK SERIE

 

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Traffic Light und Gathering inspiriert von der Venus von Dolní Věstonice
„Die älteste bekannte, von Menschenhand gefertigte Keramik ist eine figürliche Keramik, die Venus von Dolní Věstonice, die 1925 bei archäologischen Grabungen in Südmähren zu Tage gefördert wurde.
Das Alter der nur 11 cm hohen, aus Lehm gebrannten Statuette wird auf etwa 25.000 Jahre geschätzt“
Abbildung: www.worldhistory.org

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Die Anrufung inspiriert von der Venus von Laussel
„Das Dreieck bedeutet den Mutterschoß, die lebensregenerierende Kraft.
Zu Recht bringt es Marie König mit dem Mond und seinen drei Phasen in Zusammenhang.
Sein Wachsen, Schwinden und Wiederkehren wurde von den frühen Menschen als lebensregenerierende Kraft verstanden, die sich in der Zeit vollzieht…Dieser Zusammenhang von Frau und Mond und Zeit ist deutlich in der weiblichen Mens (ein Mondmonat von 28 Tagen) und in der Schwangerschaft (neun Mondmonate).
Aus diesem Zusammenhang entstand der erste Mondkalender mit 13 Monaten (364 Tage plus einem Schalttag alle paar Jahre). Deutlich wird dieser Zusammenhang abgebildet bei dem berühmten Flachrelief der Göttin mit Mondhorn, der sog. Venus von Laussel: Die Figur weist mit der linken Hand auf ihren schwangeren Leib und hält in der anderen ein Mondhorn mit 13 Strichen.“

Abbildung: Relief in Kalkstein. Aurignacien, Frankreich, ca. 25000 v. Chr.
Zitat: Heide Göttner Abendroth: „Die Göttin und ihr Heros“ S.37